Modell/ Strasse:

 

Bahnhofstrasse:

Auch der Strassenbelag der Bahnhofsstrasse entstand aus Heki-Dur - diesmal dem 6mm starken Platten.

Da es viele schöne Pflasterbeläge aus den unterschiedlichsten Materialien der verschiedensten Hersteller gibt, dauerte die Suche nach einem passenden sehr lange. Endergebnis: es war kein passendes, dem Original auch nur entfernt entsprechendes, zu finden. Es blieb also mal wieder nur der Selbstbau übrig.

 

          

                                   Übersicht über das Segment No: I

 

Bei nahezu allen Bahnhöfen an der Strecke Bonn - Euskirchen war die Ladestrasse wunderbar ordentlich gepflastert, nur in Odendorf lagen (und liegen sie teilweise immer noch) die Pflastersteine ohne jegliche Ordnung sozusagen wie Kraut und Rüben nebeneinander. Mit Hilfe von vier damals zusammen mit einem Freund hergestellten kleinen Stempeln aus Messing, wurden dann im Laufe einer Woche ca. 3,50m Pflasterstrasse Stein für Stein einzeln geprägt. Nebenbei wurde sie dabei gleich auch noch mit verschiedenen Kanaldeckeln (HEKI, Art. 6525) ausgestattet (siehe unten).

 

                                        

 Detail der Pflasterstrasse am Empfangsgebäude,

rechts oben der Eingang zu den Wohnungen.

 

Nach dem Einbau und der farblichen Gestaltung mit grauer Acrylfarbe, sah die Strasse schon unglaublich gut aus. Sie gefiel mir jedenfalls wirklich sehr. Bis zum Sommer 2008 . . .

 

Da fand ich in der "Eisenbahn Journal"- Ausgabe vom September einen weiteren Bericht mit dem Titel "Problemlos pflastern" von Emmanuel Nouaillier - einem Franzosen, der die unglaublichsten Dioramen baut. In diesem Artikel beschreibt er, wie er ebenfalls seine Pflasterstraße selber erstellt und diese anschließend aber noch farblich überarbeitet. Das Ganze gefiel mir auf Anhieb, aber: ich hatte ja ca. 3,50m Straße! Und auf einem 40cm Stückchen jeden Stein einzeln bemalen - ok ; nur auf DER Länge? Eine Arbeit für jemanden der Vater und Mutter erschlagen hat - oder  nicht ganz bei Trost ist (wie man so schön sagt).

 

Nach einigem Überlegen habe ich mir dann erstmal Pulverfarben (Noch) und passende Steinfarben (Revell-Aqua-Color) besorgt und das System an einem Teststück ausprobiert. das Ergebnis fiel ernüchternd aus: die bisher so gut aussehende Straße gefiel mir (und auch anderen) im direkten Vergleich jetzt überhaupt nicht mehr!!! Lange Rede kurzer Sinn: ich machte mich nach wirklich reiflicher Überlegung daran, die komplette Straße nach dem System Nouailier zu überarbeiten: 

 

      

Schritt 1: alle Fugen mit schwarzer Pulverfarbe anmalen.

 

Schritt 2: einen großen Teil der Fugen mit Grau-Brauner Pulverfarbe anmalen.

 

Schritt 3: ALLE Steine einzelnen mit Farben in drei verschiedenen Grautönen bemalen

 

Nach den Schritten mit der Pulverfarbe, wurde das überschüssige Material wieder abgesaugt. Für das Stück Straße auf dem Segment 1 (siehe oben) habe ich mir Spaßeshalber mal die Tage, die ich daran gearbeitet habe, notiert: es waren im Ende 20! Vom ersten geprägten Stein bis zum letzten bemalten. Aber nachdem dieses erste Teilstück soweit fertig war, war klar das sich der Aufwand mehr als gelohnt hat. Die Straße wirkt so "echt", das es von Betrachtern schon Vermutungen gegeben hat, ich hätte sie wirklich aus einzelnen Steinen gepflastert.

 

Essiger Strasse:

Die Essiger Strasse war zum damaligen Zeitpunkt natürlich noch nicht geteert. Der Belag bestand aus der Erdoberfläche bzw. war leicht geschottert, obwohl schon Rinnsteine vorhanden waren.

 

Die Grundlage der Modellstrasse bildet in diesem Fall ebenfalls Heki-Dur. Die Rinnsteine sind mit den oben erwähnten Stempeln in das 1mm- Material geprägt und wurden dann entlang der Strassenränder aufgeklebt. Die Kanntsteine zwischen Strasse und Gehweg stammen - wie schon im Bereich der Bahnhofstrasse - von der Firma Preiser.

 

Die eigentliche Erdoberfläche besteht aus einer Lage "Granitsand 1256" von ASOA, befestigt mit Leim-Wasser-Spülmittel Gemisch. Diese wird anschließend nochmals übergeschliffen, das abgeschliffene Material mit einem Pinsel in der Strassenmitte und am Rand zusammengekehrt und das Ganze nochmals mit dem bekannten Leim-Wasser-Spülmittel Gemisch getränkt.

 

Zum Abschluß werden dann noch VORSICHTIG! Fahrspuren mit Pulverfarbe aufgebracht: "Kremer Pigmente: Heller Schmutz 3009-7". Diese sind ebenfalls über die Firma ASOA zu beziehen. Vorsichtig deshalb, weil die Pigmentfarben sehr kräftig sind. Die Idee für diese Gestaltung der Strassenoberfläche stammt nicht von mir: gefunden habe ich sie in der Ausgabe vom Oktober 2008 des "Eisenbahn Journals" im Artikel "Saubere Schotterpisten" von Christoph Kutter.

 

Der Bahnübergang:

In Ermangelung ausreichender (vor allem Photographischer) Informationen habe ich die Fahrbahn im direkten Bereich des Bahnüberganges aus Holzbohlen gestaltet. Dies geschah in der gleichen Weise und mit dem selben Material wie bei den Gleisübergängen im Bereich der Bahnsteige am Empfangsgebäude. Erstens gefiel mir das Ergebnis dort wirklich sehr gut und zum anderen bietet diese Möglichkeit eine hervorrragernde Gelegenheit, die über die Fahrbahn  hinwegzuführenden Drähte des Mittelleiters unauffällig in den Bohlenrillen verstecken zu können.

 

Die von mir verwendete Schrankenanlage ist ein Bausatz (Art.-Nr.:3340) und stammt von der Firma Weinert Modellbau. Ein superfeines Teil, aber gut für eine stundenlange echte Geduldsarbeit . . . ! Trotz aller Mühe habe ich es dabei nicht geschafft, das die hängeneden Gitter unterhalb der beiden Schrankenbäume - während des Hochfahrens der Schranken - von selbst zusammenklappen . . . - da ist dann also noch irgendeine kleine Trickserei notwendig.

 

Die an den Schranken stehenden vier Andreaskreuze stammen aus dem Programm der Firma FKS- Modellbau (Art. 087-080-02) und sind wunderschön aus Messing geätzt. Sogar mit dem nach hinten stehenden umgebördelten Rändern (welche der Hauptgrund für das Aufstellen genau DIESER Kreuze war - auch wenn das hinterher niemand mehr sieht . . . aber ICH weiß, das sie vorhanden sind . . . )!

 

Die Wellblechhütte für den Posten am Bahnübergang "Essiger Strasse", von dem aus die Schrankenanlage im Original bedient wurde, stammt (nach laaangem Suchen nach dem Hersteller) von der Firma Bemo. Sie wurde von mir selbstverständlich mit einer halbwegs plausiblen Inneneinrichtung und Beleuchtung versehen. Die Kurbelböcke für die Schranken an diesem (und den ersten beiden am Bahnübergang "Ohrbachstrasse") stammen aus dem Programm der Firma Auhagen - ebenso das sich neben der Hütte befindende Läutewerk. Beide Kurbelböcke wurden von mir noch ein klein wenig verbessert. So finden sich unter den beiden z.B. die Drähte, welche zu den Schranken führen. Die dazu notwendigen Blechkanäle und Umlenkungen stammen wiederum aus dem Programm der Firma Weinert.

  

(Weitere Bilder und Texte folgen!)

Axel Strell | Alle Rechte vorbehalten, Copyright 10/2009