Bahnhof Odendorf/ Vorbild/ Gleisanlagen:

 

 

Wie das Umfeld und die Gebäude unterlagen auch die in Odendorf vorhandenen Gleisanlagen im Laufe der letzten Jahrzehnte einer beständigen Veränderung.

 

ab 1880:

Im Ursprungszustand besaß der Bahnhof von Odendorf drei Gleise:

 

 - ein Ladegleis (Gleis 1) direkt vor dem Bahnhofsgebäude/ Güterschuppen

   (ausgestattet mit Gleiswaage und Lademaß)

 - ein Richtungsgleis in Fahrtrichtung Bonn (Gleis 2)

 - ein Richtungsgleis in Fahrtrichtung Euskirchen (Gleis 3)

 

Das heißt, das es in Odendorf von Anbeginn an möglich gewesen ist, Zugkreuzungen durchzuführen.

 

Der erste `richtige´ Anschluß lag an Gleis 1 neben dem noch heute vorhandenem Bahnübergang "Essiger Straße". Dieses Anschlußgleis (1a) bediente eine dort eingerichtete Viehverladerampe.

Diese wiederum wurde im Laufe der Jahre durch einen (ebenfalls mehrfach erweiterten) Schuppen ergänzt und diente schließlich unter unterschiedlichen Besitzern einem Landhandel - zuletzt "Landhandel Kraemer".

 

1912

 


ab den 1920er Jahren:

Während der französischen Besatzungszeit wurde die Bahnstrecke Bonn - Euskirchen mit schon vorhandenem Gleismaterial, welches für die in Bau befindliche, sogenannte Strategische Bahn Liblar - Rheinbach - Dernau vorgesehen war, zweigleisig ausgebaut. Im Laufe der folgenden Jahre kamen in Odendorf Gleis 4, sowie der Anschluß 4a hinzu. Letzter befand sich auf der heutigen Freifläche, welche sich - von Essig kommend - direkt rechts vor dem Bahnübergang "Essiger Straße" befindet.

Auch der Anschluß 1b (Gleis 1 in Richtung Kuchenheim) entstand in diesem Zeitraum. Er bediente einen dort gebauten großen Güterschuppen des "Landhandels Kraemer".

 

 

ab 1939:

Im Jahre 1939 - mit Einrichtung des Feldflugplatzes in Odendorf - erhielten die Gleisanlagen eine erneute Erweiterung: Der Anschluß 1b wurde in Richtung Kuchenheim verlängert. Sein Ende lag danach kurz hinter dem heute noch direkt auf die Bahnstrecke zuführenden Ende der Engelbert-Zimmermann-Straße - damals war dies ein beschrankter Bahnübergang!

Dieser Anschluß diente dazu, den Flugplatz mit den notwendigen Gütern (u.a. Flugzeugtreibstoff in Kesselwagen) zu beliefern.

 

 

Zum gleichen Zeitpunkt entstand im Bahnhof auch das Gleis 5 als Abstellgleis für Munitions- und sonstige Güterzüge.

 

1940

 

 

ab den 1950er Jahren:

Im Bahnhof wurde zuerst das nicht mehr benötigte Gleis 5 entfernt.

 

Um die Mitte der 50er Jahre begann die damalige Deutsche Bundesbahn mit einem massiven Rückbau verschiedener Bahnstrecken und Gleisanlagen. Im Laufe dieser Arbeiten wurde auch die Bahnstrecke Bonn - Euskirchen stellenweise auf ein Gleis rückgebaut.

 

 

 1960

 

 1966

 

 

 

 bis heute:

Nach und nach verschwanden auch in Odendorf Gleisanschlüsse und weitere Gleise. Bis in die 80er Jahre lagen nur noch die Anschlüsse 1a und 1b, wobei nur letzterer unregelmäßig bedient wurde.

 

Die an Gleis 1 vorhandene Gleiswaage und das Lademaß wurden vermutlich zu Beginn der 70er Jahre ausgebaut bzw. entfernt. Reste des Fundamentes der Wellblechhütte, welche zur Gleiswaage gehörte, waren bis zum Jahr 2012 noch immer in der Nähe des mittleren Treppenabganges am Bahnsteig des heutigen Gleis 2 zu finden.

 

 1982

 

 

 

Mit dem Rückbau von Gleis 1 wurden auch die beiden letzten Anschlüsse beseitigt. Einen Teil des ursprünglich von Gleis 1 belegten Platzes nimmt heute der in den 90er Jahren neu gebaute Bahnsteig ein, der ein Barrierefreies Ein- und Aussteigen ermöglicht.

 

Heute gibt es in Odendorf wieder nur zwei Gleise, die sinnigerweise ausgerechnet "Gleis 2" und "Gleis 3" benannt sind. In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2011 hat auch das Gleis 3 einen barrierefreien Außenbahnsteig erhalten. Dieser wird - vorraussichtlich ab Dezember 2013 - nach langen Querelen zwischen der Gemeinde Swisttal und der DB AG nun doch über eine - seit dem Jahr 2012 in Bau befindliche - Unterführung erreichbar sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Axel Strell | Alle Rechte vorbehalten, Copyright 10/2009